FortressStunde der Abrechnung
Robert Michaels (Action-Ikone Bruce Willis) lebt in Forge Mt. Retreat, einem noblen „Entspannungsort“ für pensionierte Führungskräfte und einflussreiche Machtmenschen. Zuvor war Michaels ein CIA-Agent, der für die Überwachung ausländischer Finanzmärkte verantwortlich war. Als er eines Tages unerwartet Besuch von seinem Sohn Paul (Jesse Metcalfe) bekommt, dem CEO eines Internetunternehmens mit Bitcoin-Ambitionen, ahnen die beiden Männer nicht, dass Paul noch weitere Gäste angezogen hat: eine ruchlose Bande von Kriminellen.
Und tatsächlich, Balzary kann den Ex-CIA-Agenten als Geisel nehmen, was Paul eine Rettungsaktion starten lässt, zusammen mit Kate Taylor (Kelly Grayson), dem Sicherheitsbeamten Blain (Michael Sirow) und einer mysteriösen pensionierten Generalin namens Dobbs (Shannen Doherty). Der Schlüssel zum Sieg über Balzary scheint in den Abgründen von Pauls Internetwelt zu liegen. Nicht nur reale Gefahren also, sondern auch virtuelle Gefahren; gemeinsam ist beiden nur, dass sie absolut tödlich sind.
„Das war ein unglaublich herausfordernder Film, der uns aber mit großartigen Actionsequenzen und fantastischen Performances belohnt hat. Fortress ist ein Film, der in seinem Genre etwas ganz Besonderes ist“, sagt Metcalfe. „Es war keine leichte Aufgabe, aber ich denke, wir haben wirklich Großes erreicht. Die Dreharbeiten waren hart, schweißtreibend und extrem physisch, doch es hat sich auf ganzer Linie gelohnt.“
Murray hierzu: „Wenn man nur wenig Zeit hat, um einen Film fertigzustellen, muss man als Schauspieler unbedingt mithalten können. Der Schlüssel hierfür ist eine gute Vorbereitung, die macht einfach alles aus. Wir haben nur ein kurzes Zeitfenster für die Produktion, doch wenn alle bereits im Vorfeld ihr Bestes geben, besteht die Chance, dass wir hier einen großartigen Film hinbekommen. Es ist viel Arbeit, eine zugleich herausfordernde und befriedigende Aufgabe. Jeden Tag musst du sicherstellen, dass du in absoluter Topform bist.“
Die Schauspieler schlüpfen in ihre Figuren
„Jede Rolle besitzt ihre eigenen Herausforderungen“, stellt Murray fest, „und die Besetzung von Fortress erschuf ihre Figuren auf einem Fundament aus Talent, Eifer, Mut und Kameradschaft.“
„Ich mag den Charakter von Paul Michaels sehr, weil er ein sehr vielschichtiger Typ ist“, sagt Metcalfe. „Er trägt etwas emotionalen Ballast aus seiner Kindheit mit sich, weil sein Vater, Robert Michaels, nicht allzu häufig anwesend war. Paul dachte, er sei ein Arzneimittelvertreter, doch tatsächlich arbeitete er bei der CIA. Das Verhältnis zwischen Paul und Robert lag lange Zeit auf Eis, als sie sich wiedersehen, bestehen noch etliche ungelöste Probleme. Mit vielen dieser Vater-Sohn-Schwierigkeiten konnte ich mich identifizieren. Meine Figur ist auch geprägt durch persönliche Erfahrungen.“
Und weiter, immer noch Metcalfe: „Was mich zunächst zu dem Projekt gebracht hat, war die Aussicht, mit meinen Freunden und Kollegen bei EFO Films zu arbeiten. Das sind großartige Jungs und großartige Produzenten, und mir war klar, dass wir einen großartigen Film machen werden. Sie wissen ganz genau, was einen handelsüblichen Actionfilm zu einem Vollgas-Actionfilm macht“.
Genau die Action ist es, was Metcalfe bei den Dreharbeiten zu Fortress besonders gefallen hat. I„ch bin sehr versiert im Martial-Arts-Boxen und beherrsche verschiedene Kampftechniken. Für solche Actionprojekte wie hier bin ich zu 100 Prozent bereit. Viele sagen, ich sei ein sehr physischer Schauspieler, was tatsächlich stimmt. Ich liebe die Körperlichkeit der Rollen, die ich spiele, dadurch werden sie erst richtig organisch. Eine körperliche Herangehensweise setzt viele Emotionen in einer Figur und einer Szene frei - was auf Paul Michaels definitiv zutrifft. Das war eine herausfordernde Rolle, mit Action, Emotionen und sogar etwas sarkastischem Humor.
Fortress erzählt eine nicht gerade alltägliche Geschichte, die Realität des Films ist durchaus etwas überhöht. Mir stellte sich hierbei die Aufgabe, sowohl die Handlung als auch meine Figur zu erden. Das sehe ich als persönliche Herausforderung, dass die Leute meine Rolle und meine Figur für glaubwürdig halten. Ohne diese Bindung ist es ja gar nicht möglich, die von uns erzählte Geschichte nachzuvollziehen.“
Für Chad Michael Murray bot Fortress die Möglichkeit, in einen völlig unberechenbaren Charakter zu schlüpfen: einen Bösewicht mit klarer Motivation, dessen Niederträchtigkeit und Einfallsreichtum Hand in Hand gehen - genauso wie seine Gier und sein Rachedurst.
„Balzary ist ganz anders als die Figuren, die ich sonst spiele“, sagt Murray. „Er ist kein Bösewicht, der einfach nur böse ist, er ist ein Bösewicht mit einer triftigen Motivation: Seine Frau wurde entführt, vom russischen Mob. Und nun braucht dieser natürlich trotzdem unehrenhafte bis korrupte Mann die 600 Millionen Dollar wieder, die ihm Robert Michael einst gestohlen hat. Sollten ihm dabei andere in die Quere kommen, müssen sie leider sterben.“
Murray, dessen Arbeiten im Fernsehen und im Film schon so manches ikonisches Ensemble verankert haben, sagt, er will seine Figuren sowohl als Ganzes als auch in einzelnen Details verstehen. „Meine Aufgabe als Künstler ist es immer, mich voll und ganz auf die Männer einzulassen, die ich darstelle. Ganz grundsätzlich versuche ich, meinen Körper, meinen Geist und meine Seele auf Vordermann zu halten, auf dass ich auf alles vorbereitet bin - auch die Anforderungen einer Rolle.“
Kelly Greyson spielt in Fortress Kate Taylor, ihre letzte Rolle davor war in einem weiteren Bruce-Willis-Film, „Out of Death“. Wie so vieles in Fortress, egal ob es um die Figuren oder die Situationen geht, ist auch ihre Figur vielschichtig, begnügt sich nicht einfach mit platter Eindimensionalität.
„Kate ist in gewisser Weise eine Doppelagentin“, sagt Greyson. „Wenn sie zum ersten Mal auftaucht, hat sie einen englischen Akzent und wirkt sehr distinguiert. Sie ist die Leiterin des Forge Mt. Retreat. Hinter dieser Kulisse aber schlummert auch noch ein Alter Ego, das ganz genau weiß, was hier wirklich gespielt wird. Kate entpuppt sich schließlich als großartige Kämpferin, was es mir gestattet, im Verlauf des Films eine Wandlung von elegant-reserviert zu knallhart durchzumachen.“
Auch Michael Sirow, der in Fortress den Sicherheitsbeamten Ken Blain spielt, hat erst vor kurzem mit Bruce Willis gedreht, in „Survive the Game“ und „Out of Death“. Blain ist diesmal eine leichtere Rolle, an der Sirow vor allem ihre ehrenhafte Seite imponiert. „Er liebt einfach, was er tut“, sagt Sirow. „Er kümmert sich um Menschen, will ihnen helfen und sie beschützen. Was dann seine Hintergrundgeschichte ist, wo er herkommt, bot sich bei dieser Figur geradezu an.“
„Zum Glück mag ich es, für Filmrollen ins Fitnessstudio zu gehen und dort Krafttraining zu betreiben. Ich gehe dabei ziemlich in die aufgepumpte Breite, baue bereits nach kurzer Zeit Muskeln auf“, erklärt Sirow. „Die Besonderheit hier ist nun, dass ich nach dieser Phase mit dem Training weitergemacht habe, weil Blain einfach ein total fitter Typ ist, der große Erfahrung in Sachen Kampf und Action mitbringt. Er scheint das schon sein ganzes Leben zu praktizieren und geht wohl fast täglich ins Fitnessstudio. Ich beschloss deshalb, das auch zu tun, einfach um seine Technik und seine Fortschritte beim Krafttraining authentisch vermitteln zu können.“
Der Regisseur hinter all der Action
James Cullen Bressack, der Regisseur von Fortress, gab das erklärte Ziel aus, die Action des Films auf ein hohes Niveau zu bringen. Dafür legten er und sein Team ein strammes Tempo vor, immer allerdings unter Berücksichtigung der Geschichte und des Spannungsaufbaus.„
Eine meiner liebsten Actionsequenzen in Fortress kommt gegen Ende des Films“, sagt Metcalfe, „wenn meine Figur Paul und Kellys Figur Kate in einem Fluss an einem Mini-Wasserfall gegen Balzarys Hauptschergen kämpfen. Es gab keine Stuntdoubles, ich war nur ausgestattet mit Ellbogenschützern, Knieschützern und einem Rückenschützer - weil ich einen monströsen Faustschlag von einem 125-Kilo-Söldner namens Ulysses (Ser'Darius Blain) abbekomme und dabei auf den Rücken knalle. Gut nur, dass die Stuntleute mich ordentlich ausgestattet haben. Sie fanden es richtig gut, dass ich viel Wert darauf legte, meine Stunts selber zu machen. Wer ist nicht gerne Hauptdarsteller seiner eigenen Actionszenen? Für mich war das wie ein wahrgewordener Kindheitstraum. Ich fühlte mich dabei wie in einem Videospiel.“
Grayson ergänzt: „Ich liebe Actionszenen. Ich bin Sportler und alles, was irgendwie sportliche Anstrengung erfordert, ist genau mein Ding. Das ganze Team des Films war einfach großartig, die Arbeit mit den Stuntleuten hat irre viel Spaß gemacht. Sie haben sich genügend Zeit für jeden von uns genommen, weil es hier absolut notwendig war, bereits am ersten Drehtag topfit anzutreten. Ich liebe es sehr, Stunts zu machen, und konnte alles bei diesem Film selbst absolvieren. Im Vergleich zu vielen dieser riesigen Muskelberge, die die Söldner spielen, bin ich ja ziemlich klein, was dann für einige aufregende und spektakuläre Szenen gesorgt hat.“
Und bezogen auf Regisseur James Cullen Bressack: „Er ist das Energiezentrum, das Kreativzentrum der ganzen Produktion. Es ist so cool, James zuzusehen, wie er vorgeht. Er ist unglaublich kreativ und denkt ausschließlich nach vorne. Schon sehr spannend, wie professionell er ist, mit wie vielen Baustellen er gleichzeitig fertig werden kann. Bressack sieht das große Ganze bei der Produktion eines Films, und zwar wirklich alles, inklusive einer enormen Kreativität, was Improvisation und fließende Übergänge im Arbeitsablauf angeht. Er hat uns alle zu 100 Prozent auf Trab gehalten, jeder war perfekt vorbereitet und wollte sein Bestes geben. Das waren wirklich spannende Dreharbeiten.“
Metcalfe stößt ins gleiche Horn: „Ich habe die Arbeit mit James wirklich genossen. Er bringt ansteckenden Enthusiasmus mit und ist jederzeit für tiefgründige Gespräche über seine Arbeit und seine Herangehensweise zu haben. Ein sehr kooperativer Mensch, der viel Spaß absondert und ebenso gut vorbereitet ist. Mehr kann man eigentlich von einem Regisseur nicht verlangen, er ist einfach das ideale Gesamtpaket.“
Und auch Murray stimmt ein in den allgemeinen Lob-Chor: „Bressacks Professionalität und seine kooperative Einstellung machten die Dreharbeiten in Puerto Rico einfach und angenehm - auch wenn der Zeitrahmen ein hohes Tempo erforderte. Ich habe es geliebt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er sieht seine Darsteller als Künstlergruppe und legt großen Wert auf gegenseitige kreative Befruchtung. Nur so kann seiner Meinung nach der bestmögliche Film entstehen.
Und James setzte das jederzeit um, selbst wenn der Zeitplan eng und die Arbeitsmenge hoch war. Er nahm diese Einstellung als roten Leitfaden, immer darauf bedacht, innerhalb der gegebenen Zeit das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Ganz wichtig für mich hierbei war sein offenes Ohr, das mir selbst im größten Trubel ungeteiltes Interesse schenkte, mir stets das Gefühl gab, hier am richtigen Ort zu sein - ohne verunsichernde Fragezeichen. Er wollte sichergehen, dass alle mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Das umschließt nicht nur die Schauspieler, sondern ebenso die Crew und die Produzenten. Ich liebe das, so eine professionelle Einstellung wünscht man sich immer.“
Robert Michaels ist in Fortress ein Vater, der sich sehr um seinen Sohn Paul sorgt, aber aufgrund seiner Arbeit nicht so viel Zeit mit ihm verbringen kann wie er gerne will. Dennoch hat er einen prägenden Einfluss auf das Leben seines Sohnes, was nicht allzu viel Fantasie erfordert, da diese Rolle von Bruce Willis gespielt wird - eine DER Ikonen des Actiongenres. Seine spezielle Art, geprägt durch die unnachahmliche Mischung aus Coolness, Menschlichkeit und Härte, hat eine Vielzahl unvergesslicher Filmfiguren geschaffen. Beispiele hierfür sind John McClane in der ,,Stirb Langsam"-Reihe, Butch der Boxer in „Pulp Fiction“, Joe Hallenbeck in „The Last Boy Scout“, David Dunn in „Unbreakable“, Frank Moses in „RED“ und Detective John Hartigan in „Sin City“.
Aber damit nicht genug, Willis hat auch noch in etlichen weiteren filmischen Meilensteinen mitgewirkt, wie zum Beispiel „12 Monkeys“ (1996), „Das fünfte Element“ (1997), „Armageddon“ (1998), „Keine halben Sachen“ (2000), „16 Blocks“ (2006), „Looper“ (2012) und „Glass“ (2019). Die Hauptmerkmale vieler seiner Charaktere, Loyalität, Härte, Humor, Standhaftigkeit und eine grundsolide, anständige Arbeitermentalität, kommen von Willis selbst. Er verkörpert diese Eigenschaften auch im richtigen Leben und lässt sie in vielschichtige Darstellungen einfließen, die bei Fortress noch dadurch verfeinert werden, dass Robert Michaels ein geheimes Doppelleben führt.
Bruce Willis' Performance in Fortress passt zu dem Action-Charakter des Films, sie unterstreicht Merkmale wie Stärke, Härte oder Standfestigkeit, und dockt gleichzeitig an die Menschlichkeit und geerdete Emotionalität seiner großen Dramen-Rollen an. Hier zu nennende Titel sind zum Beispiel „Zurück aus der Hölle“ (1989), „Nobody's Fool“ (1994), „Das Tribunal“ (2002), „Tränen der Sonne“ (2003) und „Motherless Brooklyn“ (2019).
„Die Zusammenarbeit mit Bruce Willis war natürlich außergewöhnlich“, sagt Bressack. „Er ist so anständig und nett, man kann toll mit ihm kooperieren. Ich bin natürlich mit seinen Filmen aufgewachsen, so wie alle, daher war es schon sehr aufregend, ihn bei diesem Film in der Schauspielriege zu haben.“